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Telemedizin-Dienste: Was sind sie genau?

Telemedizin ermöglicht es, unter Einsatz audiovisueller Kommunikationstechnologien trotz räumlicher Trennung beispielsweise Diagnostik, Konsultation, Monitoring und medizinische Notfalldienste anzubieten. Insbesondere im ländlichen Raum ist Telemedizin ein wichtiger Bestandteil der medizinischen Versorgung. Die Videosprechstunde als telemedizinische Leistung wird seit 2017 regelhaft vergütet und hat insbesondere während der Corona-Pandemie eine erhebliche Bedeutung erlangt. Die Einsatzmöglichkeiten der Videosprechstunde wurden in den vergangenen Jahren, auch losgelöst von der Pandemie, erheblich erweitert. Auch der Einsatz von Telemonitoring, Telekonsilen und Tele-Hausbesuchen wird in der vertragsärztlichen Versorgung zunehmend genutzt.

Wichtigste Erkenntnisse

  • Telemedizin ermöglicht Diagnostik, Konsultation, Monitoring und medizinische Notfalldienste trotz räumlicher Trennung.
  • Insbesondere in ländlichen Regionen ist Telemedizin ein wichtiger Teil der medizinischen Versorgung.
  • Die Videosprechstunde ist eine zentrale telemedizinische Leistung, die an Bedeutung gewinnt.
  • Auch Telemonitoring, Telekonsile und Tele-Hausbesuche werden in der vertragsärztlichen Versorgung zunehmend eingesetzt.
  • Telemedizin bietet Patienten zahlreiche Vorteile, wie die Entlastung bei langen Anfahrtswegen.

Was ist Telemedizin?

Der Begriff Telemedizin steht für eine Reihe von Leistungen im Gesundheitswesen, die über einen räumlichen, mitunter auch zeitlichen Abstand hinweg erbracht werden – zum Beispiel per Telefon, über Apps oder das Internet. Bei der Telemedizin erfolgen Diagnosestellung, Beratung und die Bewertung von Patientendaten durch Ärztinnen und Ärzte oder Angehörige anderer Gesundheitsfachberufe unter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien.

Definition und Konzept

Dafür ist es nicht nötig, dass Patienten und Ärzte am gleichen Ort sind. Auch ein gemeinsamer Termin zur gleichen Zeit ist nicht unbedingt erforderlich. Telemedizinische Anwendungen unterstützen auch den Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten: etwa um Befunde digital auszutauschen oder sich von einer Kollegin oder einem Kollegen einer anderen ärztlichen Fachrichtung die eigene Diagnose oder eine gewählte Behandlung bestätigen zu lassen.

Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien

Bei der Telemedizin erfolgen Diagnosestellung, Beratung und die Bewertung von Patientendaten durch Ärztinnen und Ärzte oder Angehörige anderer Gesundheitsfachberufe unter Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien. Dafür ist es nicht nötig, dass Patienten und Ärzte am gleichen Ort sind.

Räumliche und zeitliche Distanzen überwinden

Auch ein gemeinsamer Termin zur gleichen Zeit ist nicht unbedingt erforderlich. Telemedizinische Anwendungen unterstützen auch den Austausch zwischen Ärztinnen und Ärzten: etwa um Befunde digital auszutauschen oder sich von einer Kollegin oder einem Kollegen einer anderen ärztlichen Fachrichtung die eigene Diagnose oder eine gewählte Behandlung bestätigen zu lassen.

Formen der Telemedizin in der vertragsärztlichen Versorgung

In der vertragsärztlichen Versorgung haben sich verschiedene telemedizinische Anwendungen etabliert, die eine wichtige Rolle spielen. Dazu gehören insbesondere die Videosprechstunde, das Telemonitoring, Tele-Hausbesuche und Telekonsile.

Videosprechstunden

Bei Videosprechstunden erläutern Ärzte und Psychotherapeuten zum Beispiel die weitere Behandlung am Bildschirm, verfolgen den Heilungsprozess nach einer Operation oder führen ein psychotherapeutisches Gespräch. Diese virtuelle Arztbesuche ermöglichen eine unkomplizierte Kommunikation zwischen Patient und Arzt über die Videosprrechstunde.

Telemonitoring

Telemonitoring ermöglicht die Fernüberwachung und -kontrolle wichtiger medizinischer Daten wie Blutdruck oder Herzfrequenz. Dadurch können Behandlungsverläufe leichter verfolgt und Verschlechterungen frühzeitig erkannt werden.

Tele-Hausbesuche

Beim Tele-Hausbesuch übernimmt eine speziell ausgebildete Gesundheitsfachkraft den Hausbesuch vor Ort, wobei die Hausärztin oder der Hausarzt bei Bedarf per Video zugeschaltet werden kann. So kann die medizinische Versorgung auch in Situationen sichergestellt werden, in denen der Patient die Praxis nicht aufsuchen kann.

Telekonsile

Telekonsile ermöglichen einen effizienten fachlichen Austausch zwischen Medizinern, etwa um Röntgen- und andere Aufnahmen digital zu übertragen und zu besprechen. Diese Form der Telemedizin unterstützt die Diagnosestellung und sorgt für einen gezielten Informationsaustausch zwischen den Ärzten.

Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit

Im Rahmen der telemedizinischen Versorgung werden personenbezogen medizinische Daten erhoben und übertragen. Daher müssen an die Übertragung die höchsten Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit gestellt werden.

Höchste Standards für Übertragung medizinischer Daten

Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) hat dazu einige Informationen, darunter eine IT-Sicherheitsrichtlinie, bereitgestellt. Entsprechend den KBV-Richtlinien müssen Ärzte und andere Leistungserbringer sicherstellen, dass bei der Übertragung medizinischer Daten über Telemedizin-Anwendungen höchste Standards eingehalten werden.

Anforderungen an Datenschutz Anforderungen an Datensicherheit
Vertrauliche Behandlung personenbezogener Daten Verschlüsselung der Datenübertragung
Einhaltung datenschutzrechtlicher Bestimmungen Sichere Identifizierung von Ärzten und Patienten
Transparenz über Erhebung und Verarbeitung Kontinuierliche Überprüfung der Sicherheitsstandards

Politische Rahmenbedingungen und Gesetzgebung

Die Digitalisierung gewinnt auch im Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung. Informations- und Kommunikationstechnologien sollen die Qualität und Wirtschaftlichkeit der Gesundheitsversorgung weiter verbessern.

Telematikinfrastruktur als Datenautobahn

Herzstück des digitalen Gesundheitswesens in Deutschland ist die Telematikinfrastruktur (TI), die alle Beteiligten im Gesundheitswesen auf einem sehr hohen Sicherheitsniveau miteinander vernetzt.

Gesetze zur Beschleunigung der Digitalisierung

Der Gesetzgeber hat mit einer Reihe von Gesetzen wie dem E-Health-Gesetz den Prozess der Digitalisierung im Gesundheitswesen vorangetrieben und beschleunigt. Diese Gesetze sehen unter anderem konkrete Fristen und Sanktionen zur Anbindung der Praxen an die TI sowie für konkrete Anwendungen wie das Notfalldatenmanagement, den elektronischen Medikationsplan und die elektronische Patientenakte vor.

Vorteile für Patienten

Telemedizinische Lösungen können Patientinnen und Patienten in vielerlei Hinsicht entlasten. Zum einen, wenn die Anfahrtswege zu einer Versorgungseinrichtung lang sind oder die Mobilität nach einer Operation noch eingeschränkt ist. Durch ärztliche Ferndiagnosen und -behandlungen können Ansteckungen im Wartezimmer und während der Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln vermieden werden.

Die medizinische Versorgung chronisch Kranker kann durch Telemonitoring, also die Kontrolle und Auswertung wichtiger Gesundheitswerte aus der Ferne, außerdem deutlich verbessert werden. Behandlungsverläufe lassen sich so leichter verfolgen und Verschlechterungen frühzeitig entdecken. Das bringt mehr Sicherheit für die Patientinnen und Patienten mit sich.

Was sind Telemedizin-Dienste?

Telemedizin-Dienste ermöglichen es, medizinische Leistungen trotz räumlicher Trennung zwischen Patienten und Ärzten zu erbringen. Dazu gehört insbesondere die Diagnosestellung und Beratung auf Distanz, etwa über Videosprechstunden.

Unterstützung bei personellen Engpässen

Telemedizin kann auch dabei helfen, personelle Engpässe auszugleichen, beispielsweise wenn es darum geht, die Notfallversorgung in dünn besiedelten Regionen sicherzustellen.

Vernetzung verschiedener Versorgungsbereiche

Außerdem ermöglicht Telemedizin eine Vernetzung verschiedener Versorgungsbereiche, was eine hohe Qualität der Behandlung gewährleistet – etwa wenn regionale Krankenhäuser an Stroke-Units größerer Kliniken angebunden sind.

Fachlicher Austausch durch Telemedizin

Bei Telekonsilen können Medizinerinnen und Mediziner mithilfe von Informations- und Kommunikationstechnologien untereinander Röntgen- und andere Aufnahmen digital austauschen und besprechen. Diese Form der Telemedizin sorgt für einen effizienten fachlichen Austausch und unterstützt die Diagnosestellung, ohne dass weitere oder erneute Untersuchungen nötig werden. Patienten und Ärzte profitieren davon gleichermaßen.

Auch wenn eine Zweitmeinung benötigt wird oder bei einer Diagnose oder Therapie Fragen aufkommen, die ein anderes medizinisches Fachgebiet betreffen, können sich Ärzte, Zahnärzte, Psychotherapeuten und weitere Angehörige der Gesundheitsberufe auf telemedizinischem Weg abstimmen. Dieser fachübergreifende Austausch trägt dazu bei, die bestmögliche Versorgung für die Patienten sicherzustellen.

Telemedizinische Anwendungen in der Praxis

In der vertragsärztlichen Versorgung haben sich inzwischen verschiedene telemedizinische Angebote etabliert. Dazu gehören insbesondere die Videosprechstunde, das Telemonitoring, Tele-Hausbesuche und Telekonsile.

Etablierte Angebote in der Versorgung

Diese telemedizinischen Leistungen sind in den Anlagen des Bundesmantelvertrags geregelt, etwa in der Anlage 31 zur Vereinbarung über telemedizinische Leistungen oder in der Anlage 31b zur Videosprechstunde. Dort sind die technischen und rechtlichen Anforderungen an die Erbringung dieser Leistungen festgelegt.

Rechtliche Grundlagen und Vereinbarungen

Die rechtlichen Grundlagen für den Einsatz von Telemedizin in der vertragsärztlichen Versorgung sind in verschiedenen Gesetzen und Vereinbarungen geregelt. Ärzte und andere Leistungserbringer müssen die geltenden Bestimmungen zum Datenschutz und zur Datensicherheit einhalten, um eine sichere Datenübertragung zu gewährleisten.

Herausforderungen und Zukunftsaussichten

Auch wenn die Telemedizin in der vertragsärztlichen Versorgung bereits vielfältig zum Einsatz kommt, gibt es noch einige Herausforderungen Telemedizin zu meistern. Dazu gehören technische und infrastrukturelle Hürden, etwa beim Ausbau der Telematikinfrastruktur. Zudem muss die Akzeptanz Telemedizin bei Ärzten und Patienten weiter gestärkt werden.

Technische und infrastrukturelle Herausforderungen

Der weitere Ausbau der Telematikinfrastruktur ist eine zentrale Aufgabe, um die technischen Voraussetzungen für Telemedizin flächendeckend zu schaffen. Nur so können Ärzte und Patienten die vielfältigen Möglichkeiten der Telemedizin zuverlässig und sicher nutzen.

Akzeptanz bei Ärzten und Patienten fördern

Gleichzeitig muss die Akzeptanz von Telemedizin-Anwendungen bei Ärzten und Patienten weiter gestärkt werden. Hier sind gezielte Informations- und Aufklärungskampagnen gefragt, um die Vorteile der Telemedizin bekannt zu machen und Berührungsängste abzubauen.

Potenzial für innovative Versorgungskonzepte

Trotz dieser Herausforderungen birgt die Telemedizin großes Potenzial für innovative Versorgungskonzepte Telemedizin, etwa im Bereich der Notfallversorgung oder der Betreuung chronisch Kranker. Der weitere Ausbau der Telemedizin wird daher eine wichtige Aufgabe für die Zukunft sein.

Fazit

Die Telemedizin-Dienste haben sich in den letzten Jahren zunehmend in der vertragsärztlichen Versorgung etabliert. Sie ermöglichen es, medizinische Leistungen trotz räumlicher Distanz zwischen Patienten und Ärzten zu erbringen. Dazu gehören Videosprechstunden, Telemonitoring, Tele-Hausbesuche und Telekonsile.

Telemedizin bietet Patienten zahlreiche Vorteile, wie die Entlastung bei langen Anfahrtswegen, die Vermeidung von Ansteckungen und eine verbesserte Versorgung chronisch Kranker. Gleichzeitig stellt der Einsatz von Telemedizin hohe Anforderungen an den Datenschutz und die Datensicherheit.

Der Gesetzgeber hat mit verschiedenen Gesetzen die Digitalisierung im Gesundheitswesen und damit auch die Telemedizin vorangetrieben. Trotz der bereits vielfältigen Anwendungen gibt es bei der Telemedizin noch Herausforderungen zu meistern, etwa bei der Akzeptanz und der technischen Infrastruktur. Insgesamt bietet Telemedizin aber großes Potenzial für innovative Versorgungskonzepte in der Zukunft.

FAQ

Was sind Telemedizin-Dienste?

Telemedizin-Dienste ermöglichen es, medizinische Leistungen trotz räumlicher Distanz zwischen Patienten und Ärzten zu erbringen. Dazu gehören Videosprechstunden, Telemonitoring, Tele-Hausbesuche und Telekonsile.

Was versteht man unter Telemedizin?

Telemedizin steht für den Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien, um medizinische Leistungen wie Diagnosestellung, Beratung und Bewertung von Patientendaten über räumliche und zeitliche Distanzen hinweg zu erbringen.

Welche Formen der Telemedizin gibt es in der vertragsärztlichen Versorgung?

In der vertragsärztlichen Versorgung haben sich insbesondere Videosprechstunden, Telemonitoring, Tele-Hausbesuche und Telekonsile etabliert.

Welche Anforderungen gibt es an Datenschutz und Datensicherheit bei Telemedizin?

Bei der Übertragung medizinischer Daten im Rahmen von Telemedizin müssen höchste Anforderungen an Datenschutz und Datensicherheit erfüllt werden. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung hat dazu Richtlinien und Informationen bereitgestellt.

Wie ist die rechtliche und politische Situation rund um Telemedizin?

Der Gesetzgeber hat mit verschiedenen Gesetzen wie dem E-Health-Gesetz den Prozess der Digitalisierung im Gesundheitswesen vorangetrieben, zu dem auch der Ausbau der Telemedizin gehört. Grundlage ist die Telematikinfrastruktur, die alle Beteiligten im Gesundheitswesen miteinander vernetzt.

Welche Vorteile bietet Telemedizin für Patienten?

Telemedizin kann Patienten entlasten, indem sie lange Anfahrtswege vermeidet, Ansteckungen im Wartezimmer verhindert und die Versorgung chronisch Kranker verbessert.

Welche Aufgaben können Telemedizin-Dienste übernehmen?

Telemedizin-Dienste ermöglichen Diagnosestellung und Beratung auf Distanz, unterstützen bei personellen Engpässen und ermöglichen eine Vernetzung verschiedener Versorgungsbereiche.

Wie kann Telemedizin den fachlichen Austausch zwischen Ärzten fördern?

Durch Telekonsile können Ärzte Röntgen- und andere Aufnahmen digital austauschen und besprechen, um eine Zweitmeinung einzuholen oder fachübergreifend zu beraten.

Wie sind telemedizinische Anwendungen in der Praxis umgesetzt?

In der vertragsärztlichen Versorgung sind verschiedene telemedizinische Angebote etabliert, die in Anlagen des Bundesmantelvertrags geregelt sind.

Welche Herausforderungen gibt es bei der Telemedizin?

Zu den Herausforderungen gehören technische und infrastrukturelle Hürden sowie die Stärkung der Akzeptanz bei Ärzten und Patienten. Gleichzeitig bietet Telemedizin großes Potenzial für innovative Versorgungskonzepte.

Quellenverweise

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